Erfinderlabor Oberstufe

Vertreter von Hochschule, Wirtschaft, Verband und Ministerien loben Erfinderlabor in Darmstadt

4.11.2011

Bensheim/Darmstadt. Hoch begabte Schüler kurz vor dem Abitur: Eine interessante Zielgruppe, so Professor Felicitas Pfeifer, Dekanin des Fachbereichs Biologie an der TU Darmstadt. Das Erfinderlabor ermögliche guten Theoretikern einen Blick in die Praxis, wie er in dieser Intensität sonst kaum möglich ist. "Die Mitarbeiter der TU sind immer wieder gern als Betreuer der Arbeitsgruppen dabei", so Frau Pfeifer über die Arbeit im Labor.

Die Experimente sind stets ergebnisoffen, Sackgassen nicht ausgeschlossen. Durch die Teamarbeit wird der Leistungsdruck durch gegenseitige Unterstützung relativiert. Die Biologin spricht von einem exzellenten Dreiklang aus Laborarbeit, Produktion und Anwendungsforschung, wie er durch namhafte Kooperationspartner wie TU, Merck und die Brain AG ermöglicht wird – auch ein Zeichen für das hohe Niveau des Erfinderlabors.

Friedrich Janko vom Hessischen Kultusministerium (Referatsleiter Gymnasien) erkennt in der gezielten Begabtenförderung einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland. Das Kultusministerium unterstütze das Erfinderlabor, weil dieses ein gelungenes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Schule, Hochschule und Wirtschaft zur Förderung hessischer Schülerinnen und Schüler darstelle, von der alle profitieren. Er dankte dem Zentrum für Chemie und allen Partnern für das großartige Engagement.

Jens Krüger ist Referatsleiter für Bio-, Umwelt- und Nanotechnologie beim Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung. Er nennt zwei zentrale Gründe, warum sich sein Ministerium am Erfinderlabor beteiligt: An einem traditionell starken Chemie- und Pharmastandort wie Hessen müsse man Wachstumschancen nutzen und darüber hinaus dem drohenden Fachkräftemangel aktiv begegnen. Dazu brauche man engagierte Lehrer und junge Leute, die gestalten wollen und über ein überdurchschnittliches Leistungsniveau verfügen. Die Förderung von Eliten sei nichts Schlechtes, sondern eine volkswirtschaftlich relevante Bildungsmaßnahme. Das Erfinderlabor bezeichnet er als "die beste Wirtschaftsförderung, die wir machen können".

"Wir haben ein nachhaltiges Interesse an der Förderung von Eliten", beschreibt Dr. Martin Langer eine zentrale Motivation der Brain AG, mit dem ZFC zu kooperieren. Der Biologe ist Leiter des Bereichs Corporate Development in einem der europaweit führenden Unternehmen der weißen Biotechnologie. Er ist von der Zielsetzung des Erfinderlabors überzeugt: "Was hier passiert, hat Unterstützung verdient." Gerade in den Naturwissenschaften sei die Nachwuchsgewinnung eine elementare Aufgabe, an der sich möglichst viele Akteure beteiligen sollten. Die Brain AG mit ihrem breiten akademischen wie industriellen Netzwerk ist ein weiterer wichtiger Partner mit einem hohen Anspruch: "Gerade die boomende Biotechnologie benötigt junge Köpfe mit einer solchen Leidenschaft", zeigte sich Langer von der Motivation der Schüler beeindruckt. Der Besuch in Zwingenberg war für die Teilnehmer ein weiterer Höhepunkt der Woche.

Gregor Disson, Geschäftsführer vom Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Hessen, lobt das Erfinderlabor als singuläres Modell einer naturwissenschaftlich orientierten Bildungsförderung. In Hessen gäbe es nichts Vergleichbares. Den teilnehmenden Schülern prophezeite er eine große Zukunft: "In Wirtschaft und Forschung stehen euch alle Türen offen."