Erfinderlabor Oberstufe

Siegerteam mit nanoporösen Oberflächen erfolgreich

1.9.2011

Marburg/Bensheim. Platz zum Experimentieren und renommierte Forscher zum Fachsimpeln: Das Erfinderlabor 2011 bot 16 hochbegabten Schülern aus ganz Hessen Bedingungen, die eine Schule nicht bieten kann. Zum achten Mal hatte das ZFC in Bensheim in Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg, Siemens Healthcare Diagnostics Products GmbH, dem Hessischen Kultusministerium, der Aktionslinie Hessen-Nanotech des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und der Nanoorientierungsakademie NOrA besonders leistungsfähigen Jugendlichen die Chance gegeben, ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten genügend Spielraum zu geben.

Die Schülerinnen und Schüler führten unter anderem Experimente zur Herstellung von Gold-Nanoteilchen, zur Oberflächenverbesserung von Aluminium sowie zu flüssigen Magneten und Geweben aus Nanofäden durch. Ziel des einwöchigen Workshops war nicht nur das selbstständige Erforschen einer Schlüsseltechnologie, sondern auch die Vermittlung berufsorientierten Wissens und die handfeste Vorbereitung auf ein naturwissenschaftliches Studium an der Hochschule. Die Teilnehmer des Erfinderlabors sind alles erstklassige Schüler zwischen 17 und 19 Jahren mit einem exzellenten Notendurchschnitt von 1,3 und besser.


Die Laborräume des Fachgebiets Makromolekulare Chemie (Arbeitsgruppen Prof. Dr. Greiner, Prof. Dr. Seema Agarwal) boten perfekte Bedingungen für vier Forscherteams, die in Gruppenarbeit einem speziellen Thema auf den Grund gingen. Etwa zum Thema Ferrofluide – Flüssigkeiten, die auf magnetische Felder reagieren und beispielsweise bei der Bekämpfung von Krebszellen eingesetzt werden können. Ein anderer Forschungsbereich waren nanoporöse Oberflächen, mit dem die Gruppe bestehend aus Uschi Waschke (Johanneum Gymnasium Herborn), Raphael Grimm (Herderschule Gießen) sowie Tobias Meuser (Weidigschule Butzbach) und Elena Neher vom Burggymnasium Friedberg die Expertenjury überzeugen konnte und als Siegerteam ausgezeichnet wurde.

Als Anerkennung ihrer Leistungen wartet ein Praktikum bei Siemens Healthcare Diagnostics Products GmbH, dem Gastgeber der Abschlussveranstaltung. Das Unternehmen ist einer der wichtigen Kooperationspartner des ZFC und gewährte den Teilnehmern exklusive Einblicke in die Produktionsprozesse eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Labordiagnostik. Die acht weiblichen Teilnehmer durften sich zusätzlich über ein Stipendium beim Kooperationspartner NOrA (Nano-Orientierungs-Akademie) freuen – ein Workshop zum Thema Nanotechnologie, der speziell für Mädchen konzipiert ist. Alle sechzehn Teilnehmer wurden darüber hinaus in das Netzwerk Young Nano Professionals des Chemieverbandes Dechema und der Aktionslinie Hessen-Nanotech des Hessischen Wirtschaftsministeriums aufgenommen.

In Marburg genossen die Schüler eine exzellente Betreuung. Mit Professor Dr. Andreas Greiner hat die Philipps Universität im Fachbereich makromolekulare Chemie einen weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der Materialwissenschaften im Team. Unter seiner Obhut fanden die ersten Experimente statt. Äußerst positiv bewerteten die Experten, wie ungezwungen und kreativ die jungen Leute an die anspruchsvollen Themen herangegangen sind. Auch das Engagement und die Teamfähigkeit der Schüler haben die Kooperationspartner begeistert.