Erfinderlabor Oberstufe

Erfinderlabor in Darmstadt mit hochklassigen Präsentationen abgeschlossen

4.11.2011

Bensheim/Darmstadt. "Die jungen Leute haben mit Engagement, Mut und Neugier beeindruckt. Auch die Präsentation der Fachthemen war durchweg hochklassig", so Dr. Thomas Schneidermeier über die starken Leistungen der 16 Schüler, die das Zentrum für Chemie (ZFC) mit Sitz in Bensheim für das neunte Erfinderlabor ausgewählt hatte. Fünf Tage lang konnten naturwissenschaftlich hochbegabte Jungforscher aus ganz Hessen zeigen, was in ihnen steckt. "Großen Respekt vor allen Teilnehmern!", kommentierte der Leiter des ZFC am Ende einer gehaltvollen Woche.

Die Schüler nutzten das wissenschaftliche Umfeld zum Verfeinern ihrer bereits hervorragenden Kenntnisse in den Bereichen Chemie und Biologie, Physik und Mathematik. Im engen Dialog mit Professoren und Dozenten lernten die Teilnehmer aus erster Hand wertvolle methodische Grundlagen und fachspezifisches Know-how. "Man spürte sofort: Das Interesse ist gewaltig", so Heribert Warzecha, Professor für Pflanzenbiotechnologie an der TU Darmstadt. "Die Schüler fragen zum Teil mehr als meine Studenten, das macht richtig Spaß."

Neben der TU wurde das Erfinderlabor zum wiederholten Mal vom Weltunternehmen Merck unterstützt. Am Darmstädter Stammsitz genossen die Schüler hochinteressante Einblicke in die Unternehmensbereiche Pharma und Chemie. Dr. Christa Jansen ist Referatsleiterin für den Bereich Schulförderung und von der Idee des Erfinderlabors restlos überzeugt: "Es geht darum, hoch leistende Schüler frühzeitig und nachhaltig an die Naturwissenschaften heranzuführen und aktiv zu fördern." Beim Kooperationspartner Merck erlebten die Teilnehmer unter anderem die Schnittstelle von Forschung zur industriellen Produktion.

Herzstück des Erfinderlabors war die Teamarbeit beim Fachbereich Biologie: An der TU Darmstadt wurden die Schüler von Experten betreut und angeleitet. Dr. Marlies Heckwolf begleitet als Postdoc diverse Forschungsprojekte und war vom Engagement und dem selbstständigen Bewältigen komplexer Aufgaben hoch beeindruckt. "Die Schüler sind top motiviert und bringen ein enormes Wissen mit", betont auch der Mikrobiologe Dr. Arnulf Kletzin. In Vierergruppen haben die Jungforscher unter anderem Erbgut (DNA) isoliert und vervielfältigt, verschiedene Varianten eines Proteins hergestellt und Mikroorganismen gezüchtet.

Am letzten Tag der Projektwoche wartete der große Augenblick: In einem festlichen Rahmen vor Gästen aus Politik und Wirtschaft, Hochschule und Forschung präsentierten die vier Teams die Ergebnisse ihrer Arbeit. Und das auf sehr kreative Weise: Die einen servierten einen wissenschaftlichen Dialog, die anderen erdachten einen theatralischen Rahmen, der ihre Forschung verdeutlichen sollte. Das Publikum erlebte fundierte, lebendige und überaus plastische Beiträge – und die Schüler "eine rundum tolle Woche im Erfinderlabor", wie es Regina Hartfiel (Darmstadt) aus der Siegergruppe auf den Punkt brachte. Die Entscheidung der Jury fiel denkbar knapp aus, wie Professor Felicitas Pfeifer betonte. Für die Gewinner gab es ein Stipendium für ein Netzwerk-Treffen des Programms „Talent Take Off – Vernetzen“ der Fraunhofer-Gesellschaft im Februar in Berlin. Jeder der Hochbegabten erhielt ein Teilnahme-Zertifikat. Viele Zuhörer waren zudem beeindruckt von der effizienten Arbeitsweise der Schüler, die ihre Präsentationen in einem straffen Terminkalender in extrem kurzer Zeit bestens in Form gebracht haben.